Im SZ Magazin 30/2015 habe ich einen interessanten Artikel gefunden:
Mutterseelenallein – Erschreckend viele Kinderfilme haben eine Gemeinsamkeit:
Die Mütter müssen sterben. Warum nur?
Ich zitiere mal frei aus dem Text von Nataly Bleuel:
Früher wie heute muss die gute Mutter sterben. Schneewittchen, Goldmarie – alles mutterlose Kinder. Der frapierende Unterschied von damals und heute ist, dass die gute, tote Mutter heute nicht mehr durch die böse Stiefmutter ersetzt wird.
An ihre Stelle tritt der bessere Vater. In “Ich – Unverbesserlich” entwickelt sich sogar der Schurke im Fortgang des Filmes zum Superpapa, zur idealen Bezugsperson für Kinder.
Vielleicht sollte jemand den Familienrichtern und den Damen vom Jugendamt mal sagen, dass den Kinderfilm-Autoren einfach nichts Dramatischeres und Traurigeres eingefallen ist, als der Tod der Mutter.
Und dass im wirklichen Leben die Schurken oft Schurken bleiben.