Achtung, Schildbürger am Werk!
„Alleinerziehende – Die Baustelle der Emanzipation“, so lautete kürzlich der provokante Titel von Birgit Kelles Radioshow, die mit folgendem Intro angekündigt wurde:
„Alleinerziehende in Deutschland – sie sind die Sorgenkinder der Familienpolitik und ihre Zahl wächst. Sind sie auch die Kehrseite der Emanzipationsmedaille, so wie es die Süddeutsche Zeitung unter dem Titel: „Das hat der Feminismus nicht gewollt“ schreibt? Versprochen war doch durch die feministische Bewegung mehr Selbstständigkeit, mehr Eigenverantwortung, mehr Freiheit. Jetzt haben wir das alles – aber auch den Salat. Die alleinige Verantwortung für die Kinder, das Armutsrisiko und ein Unterhaltsrecht, das die meisten Frauen im Regen stehen lässt.“
Haben wir „das alles“ wirklich?
Schon der Begriff Baustelle zeigt an, dass es sich bei der Emanzipation um etwas Unfertiges handelt und nicht nur deswegen wage ich zu behaupten, dass wir noch weit davon entfernt sind „das alles“ zu haben.
Umgangs- und Sorgerecht öffnet Tür und Tor für Tyrannei
Ja, wir haben mehr Selbstständigkeit und mehr Freiheiten, als dies in den 1950er Jahren der Fall war und sind daher manchmal so dreist, uns aus Beziehungen zu lösen, die uns nicht gut tun. Aber nach der Trennung, sieht es zappenduster aus. Dann haben wir leider nicht die alleinige Verantwortung für die Kinder, was das Ganze nämlich um einiges leichter machen würde. Nein, das neue Umgangs- und Sorgerecht führt dazu, dass ein Expartner, wenn er es drauf anlegt, Frau und Kinder über Jahre hinweg tyrannisieren kann – psychisch, physisch und finanziell. In „Mama zwischen Sorge und Recht“ kann ich ein Lied davon singen.
Das ist zwar nicht der Regelfall, aber die Anzahl der laufenden Verfahren, von eingesetzten Umgangsbegleitern und Verfahrensbeiständen zeigt, dass es viel zu oft vorkommt.
Ein Elter mit biologischem Sachverstand
Und das Unterhaltsrecht ist der Schildbürgerstreich der Emanzipationsbaustelle schlechthin. Es verlangt von Müttern mit dreijährigen Kindern Vollzeit zu arbeiten. Ganz so, als wäre die Kinderbetreuung und die Erziehung ein Klacks. Das übertrifft sogar die Ironie von Johanna von Koczian. Sie erinnern sich, gell? „Das bisschen Haushalt macht sich von allein, sagt mein Mann …la la la laaa la …“.
Wenn ich diese Forderung mit der Genderbrille aus dem Blickwinkel des nicht betreuenden Elters betrachte, dann macht das auf den ersten Blick durchaus Sinn. Natürlich habe ich keine Lust, dem Ex-Mensch und betreuenden Elter ein Schlaraffenland zu finanzieren und bin versucht, so wenig wie möglich zu zahlen.
Doch weil ich ein weitsichtiger Elter mit biologischem Sachverstand bin, denke ich noch um eine Ecke herum. Und dort eröffnet sich eine völlig neue Perspektive. Wie geht es denn meinen Kindern, wenn mein Ex-Mensch von 7.00 Uhr morgens bis 17.00 Uhr abends arbeiten muss, um einigermaßen über die Runden zu kommen? Das Elter muss dann schon um 5.30 aufstehen, wenn ich mich noch einmal gemütlich umdrehe und muss Frühstück samt Brotzeitboxen bereitstellen. Die Kinder müssen geweckt, gebändigt, mit adäquater Kleidung bestückt und um 7.00 in der Frühbetreuung des Hortes geparkt werden, bis sie um 7.45 zum Klassenzimmer gehen dürfen. Zu der Zeit stehe ich gerade auf, wanke unter die Dusche und freu mich darauf in Ruhe, bei einer Tasse Kaffee den Newsfeed zu checken.
Nach einem ganzen Arbeitstag kommt das andere Elter um 17.30 abgehetzt im Hort an, sammelt die Kinder auf, die dort aufbewahrt waren, während die meisten ihrer Klassenkameraden schon um 15.00 zuhause waren, mit Freunden spielen konnten, Hausaufgaben verbessern oder ihren musischen und sportlichen Neigungen nachgehen konnten. Bis Essen gemacht, selbiges verzehrt und der Haushalt erledigt ist, müssen die Kinder ganz schnell ins Bett und es bleibt viel zu wenig Zeit zum Spielen, Lesen und Erzählen.
Lohnende Investition in die eigenen Gene
Also, meinem Ex-Mensch würde ich das vielleicht sogar gönnen, je nachdem wie fies ich es fand, dass er sich von mir getrennt hat. Aber meinen Kindern, nein, meinen Kinder kann ich das nicht zumuten! Sie bestehen zur Hälfte aus meinen Gene und die haben nur das Beste verdient. Sie sollen in der Schule ausgeschlafen sein und nachmittgas mit ihren Freunden spielen dürfen. Ich will, dass sie ein Instrument lernen und sich im Sportverein austoben können. Deswegen kann der betreuende Elter maximal eine zweidrittel Stelle bewältigen und ich muss in den sauren Apfel beißen und ihm mindestens die Hälfte des Verdienstausfalls wegen Aufzucht meiner Gene ausgleichen. Mit der Zeit, wenn der Groll etwas verraucht ist, erfreue ich mich daran, dass meine Gene so gut gedeihen und lege sogar noch ein paar Scheine drauf. Immerhin hatte ich genug Zeit, in Ruhe Karriere zu machen. Und dank der stillgelegten Dauerbaustelle Emanzipation, bekomme ich aus unerfindlichen Gründen als männlicher Mensch zwanzig Prozent mehr für den gleichen Job, als die weiblichen Menschen. Das investiere ich gerne in meine genetische Fitness.
Emanzipation muss man sich leisten können
Die Alleinerziehenden sind also nicht die Kehrseite der Emanzipation, so dass man den absurden Schluss ziehen müsste, dass es ein Fehler war, Frauen Selbstbestimmtheit zuzugestehen. Wie gesagt, die 50er Jahre sind längst vorbei – zumindest hoffe ich das.
Aber durch diese provokante Fragestellung wird offensichtlich, dass die Emanzipation eine Dauerbaustelle ist. Die Elbphilharmonie und der Berliner Flughafen sind dagegen buchstäbliche Waisenkinder. Es kann nicht sein, dass Frauen bei ihren Männern bleiben müssen, nur weil sie es sich finanziell nicht leisten können. Frauen bringen nun mal die Kinder auf die Welt und haben deswegen in den allermeisten Fällen Karriereeinbußen. Das muss auch nach der Trennung auf beiden Elter-Schultern verteilt werden. Nur dann haben Frauen wirklich die Freiheit, sich zu trennen.
Danke Birgit Kelle für den Gedankenanstoß und auch dafür, dass ich mitdiskutieren durfte. 🙂
Zerstörte Kindheit, zerstörtes Kinderglück durch geldgierige Anwälte immer am Laufen gehalten. Die einzigen Gewinner in Umgangs- und Sorgerechtsstreitigkeiten sind die Anwälte. Auf der Verliererseite ganz klar die Kinder. Väter die keinen Unterhalt zahlen, Väter, die Kinder missbrauchen, Väter die Mütter der Lüge bezichtigen, Väter die Kinder der Lüge bezichtigen, Väter die es als ganz selbstverständlich erachten, dass die Mutter alleine für den Lebensunterhalt und Kindesbetreuung aufkommt. Genau diese Väter sind die Gewinner dieser Familiengerichte in Deutschland, genau diese Väter, die keinerlei Bindungsvermögen und keinerlei emotionales Einfühlungsvermögen in Ihre Kinder haben werden hier ohne ein Hinterfragen derer Anträge durch dieses Unrechtssystem unterstützt. Richter als richtende, als hinrichtende für Kinderglück.
Warum ist hier der Aufschrei in der Bevölkerung nicht da, warum wird hier nicht jeden Tag über die Medien von den zahlreichen Fällen berichtet, nämlich genau solange bis sich hier in Deutschland etwas ändert. Lasst Kinder wieder Kinder sein, auch Scheidungskinder!!!
Schade, das man immer alle unter einen Hut steckt. Es gibt immer solche und solche!! Es gibt Männer die sich nicht um ihre Kinder kümmern, es gibt aber auch viele Frauen, die sich drauf ausruhen Kinder in die Welt gesetzt zu haben. Manche Frauen wollen einfach nicht mehr arbeiten gehen weil sie der Meinung sind ” der muß jetzt bluten”. Wieviele verheiratete Frauen die in einer glücklichen Beziehung leben, gehen arbeiten und das auch bis zu 30 std und kümmern sich um Kind und Haus. Wenn man gesunde Kinder hat, verstehe ich nicht warum einige NICHT arbeiten WOLLEN??!! Versucht es Liebe Frauen – man kommt mal raus, somit auch auf andere Gedanken und hat dadurch wieder ein offeneres Ohr für die eigenen Kinder , weil es einem besser geht mit Beschäftigung!!! Und nicht zu vergessen, man kann stolz auf sich selber sein!! Den Frauen die wirklich keine Unterstützung haben (zeitlich und finanziell) vor denen ziehe ich mit großer Bewunderung meinen Hut . Allen anderen bekommt endlich euren A…. Hoch
Liebe Susanne,
wenn ich kurz das Missverständnis aufklären darf.
Unter einem Hut steckt hier gar nichts, weil es nur um die Fälle geht, in welchen sich beide Eltern in guten Zeiten einig waren, dass einer seine beruflichen Ambitionen zeitweise und teilweise zurücksteckt, um die Kinder am Nachmittag – sagen wir ab 15.00 Uhr – zu betreuen. Beide waren sich einig, dass dieses Arrangement den Kindern gut tut. Aber in schlechten Zeiten ist plötzlich alles anders. Der Elter, der Teilzeit gearbeitet hat, soll plötzlich vollschichtig arbeiten UND die Kinder betreuen.
Das scheint mir unlogisch.
Vor allem wollte ich durch meine Essay darauf aufmerksam machen, wie manche Eltern denken. Ich kenne tatsächlich Männer, die froh sind, dass die Kinder bei der Mutter an 10 von 14 Tagen – an 4 Tagen sind sie beim Vater – bestes aufgehoben sind und sie in der Zeit den Rücken frei haben. Sie sehen, dass es den Kindern gut tut, wenn sie ab 15.00 Uhr nach Hause kommen ihre Freunde treffen und ihre Hobbies pflegen können. Das ist ihnen so viel wert, dass sie der Ex-Frau gerne die Verdienteinbuße zum Teil ausgleichen, die sie hat weil sie einer 2/3-Stelle anstatt einer Vollzeitbeschäftigung nachgeht.
Diese Männer haben ein gutes Gefühl bei der Investition. Das kommt vielleicht daher, weil sie es für ihre Kinder machen. Und zwar gerne.
Vielen Dank für den absolut treffenden Bericht !
Durch die aktuell übersteigerte Väterideologoe an den Famililengerichten wird es Müttern und Kindern noch schwerer gemacht, sich aus einer ungesunden Beziehung zu trennen. Es sind nicht nur finanzielle Sorgen, sondern auch die reale Sorge um die Kinder, die ohne Rücksicht auf Verluste vom Familiengericht und deren Institutionen “zerrissen” werden. Jede Mutter, die dabei Bedenken äußert, ein Kind maximal von einem Zuhause zu anderem zu zerren – z.B. im Wechselmodell – läuft dabei Gefahr ihr Kind zu verlieren. Dabei scheint es völlig unbedeutend zu sein, ob es sich um Gewalttäter oder sonstige kriminelle “Väter” handelt. Da läuft im Moment ganz schön was schief im Staate Deutschland. Wie immer in der Menschheitsgeschichte zu Lasten von Mutter und Kind. Es mutet an als müsste die Frau erst recht bestraft werden für die Dreistigkeit den Mann zu verlassen. Nein, Emanzipation war gestern. Es lebe das Patriarchat heute !
Liebe Frederike, danke für deinen Kommentar. Und genau das muss sich ändern, dass es keinen Unterschied macht, wie sich der getrennt lebende Elternteil verhält. Es muss eine Rolle spielen, ob Gewalt im Spiel ist. Als der Film “Die Ungehorsame” im Fernsehen lief, hat sich sogar die Familienministerin Manuela Schwesig mit dem Hinweis auf das Hilfetelefon für Frauen hingewiesen. Das nützt aber den Betroffnen nichts, wenn das Recht auf Umgang das Recht auf Schutz vor Gewalt sticht. Dann haben nämlich die Frauen keine Chance sich zu trennen – Hilfetelefon hin oder her -, weil sie über die Hintertür, nämlich über den Umgang und das pauschale!!! gemeinsame Sorgerecht dem Gewalttäter ausgeliefert ist.
Für die Kinder it es wichtig, dass die frühkindliche Bindung zu der Bezugsperson, die die wichtigste Basis für Vertrauen, Bindungsfähigkeit, ja für einen guten Start ins Leben ist, geschützt und nicht durch ein Wechselmodell erschüttert wird.
Wenn die Hauptbezugsperson vor der Trennung die Mutter war, dann muss sie es auch nach der Trennung sein, damit die Kinder wieder stabilisiert werden können.
Ich kenne keinen Fall, in dem das vor der Trennung anders war und sich danach die Mutter vor Gericht Umgang oder Wechselmodell erstritte hätte. Es wäre interessant, ob ich hier nur mangelhaft informiert bin.
Leider gibt es viele Gerichtsverfahren, in denen sich Väter Umgang und Sorgerecht erstreiten, ohne sich vorher der Vaterrolle angenommen zu haben. Und nur um diese Fälle geht es mir!
Danke, genau so sieht die Realität aus.
tja, ich kann mir auch nicht erklären, warum das elternteil, dass sich getrennt hat, auch noch das sterbende schwan spielen muss, wo die ganze last der trennung definitiv bei dem bleibenden mit kids liegt (explizit mein beispiel, gibt aber bestimmt auch genug ähnliche). und wenn “der hafer sticht” und das gehirn jegliche logik verhaut, kann die politik auch nichts daran ändern. da ist ein langer prozess im gang, das unser gesellschaftsmodel/-denken komplett umkrempeln sollte, hoffe ich zumindest.
Wäre ganz einfach: Das Kind die Hälfte der Zeit zum Vater lassen, dann hätten Frauen die Chance gleichberechtigt ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Aber wenn man seiner Verantwortung fürs Kind schon schon bei der Auswahl des Vaters nicht gerecht wird, so dass man Umgangs- und Sorgerecht als Türöffner für die Tyrannei verunglimpfen muss, dann muss Frau sich vielleicht nicht wundern, wenn irgendwo das Mitleid fehlt.
Jetzt frage ich auch mal provokant: Würdest Du Dein Kind einem gewalttätigen Elter für die Hälfte der Zeit überlassen – und wenn da nur ein Verdacht wäre?
Und das Verantwortungs-Argument zieht nicht.
Erstens: Gewaltbeziehungen entwickeln sich z.B. schleichend. Ein Mensch mit einer narzissistischen Persönlichkeitsstörung ist nicht von Anfang an als solcher erkennbar. Im Gegenteil. Desweiteren verändern sich auch Persönlichkeiten und Partnerschaften insgesamt häufig ganz massiv, sobald ein Kind da ist.
Zweitens: Warum wurde denn der Vater seiner Verantwortung für das Kind nicht gerecht bei der Auswahl der Mutter? Man kann Deinen Vorwurf sehr gut umdrehen.
Wenn beide Partner sich vernünftig und erwachsen verhalten, gibt es überhaupt kein Problem mit dem Umgangs- und Sorgerecht und es sind dann auch überhaupt keine Rechtsstreitigkeiten nötig. Wenn aber nur einer meint, er müsse über das Kind ein Machtspiel beginnen, werden häufig Institutionen eingeschaltet. Leider ist das in der überwiegenden Anzahl der Fälle ein Mann mit einer narzisstischen Persönlichkeitsstörung, der erst Interesse am Kind entwickelt, sobald er der Ex-Frau damit schaden kann. Am Kind selbst besteht in diesem Fall häufig überhaupt kein echtes Interesse. Das sind die Fälle, die Carola beschreibt.
Und noch viel häufiger erlebt man die Skrupelosigkeit mit der die unschuldigen und ahnungslosen Kinder gezielt manipuliert und gegen die eigene Mutter aufgehetzt werden. Man sieht es, man zeigt es an, und doch muss man hilflos dabei zusehen, da niemand einem dabei hilft. Das Kind kann sich selbst nicht helfen, dafür sind nun einmal die Eltern oder Erwachsenen da, aber selbst Erwachsene haben bei anderen Erwachsenen Schwierigkeiten die solchene Persönlichkeitsstörungen und Asoziales Verhalten aufweisen.
Hier der Link zum Urteil, welches letztlich ebenso für ehemals verheiratete Mütter, also eheliche Kinder, gilt, da diese unterhaltsrechtlich gleichzustellen sind. Also liebe Leser nicht dem Irrtum verfallen, Gerichte würden tatsächlich noch eheliches Vertrauen mit anderen Urteilen schützen, wie das in der Begründung anklingen mag: http://openjur.de/u/692663.html
Vielen Dank Carola, was allerdings fehlt sind die unzähligen Mütter behinderter Kinder, ein Tatbestand der signifikant das Scheidungsrisiko erhöht. Hier ist nicht mehr die bestmögliche Förderung Zielsetzung, sondern die günstigste. Gerade autistische Kinder werden hier gemeinsam mit Müttern abgestraft, wer es nicht glaubt, momentan ist am BGH folgendes Beschwerdeverfahren anhängig und man darf gespannt sein, ob es um das Kindeswohl oder die Entlastung des Vaters, der Kommunen usw. gehen wird: Einfach googeln OLG Karlsruhe Down-Syndrom 2014. Bei Autisten kommt noch hinzu, dass diese meist nicht ganztagsbetreuungsfähig sind bzw. in Regelschulen eben nur mit SB und vermindertem Umfang beschulbar sind, es sei denn man schwört auf Psychopharmaka. Dies wird jedoch nicht berücksichtig, da Ganztag Vorrang vor bestmöglicher und begabungstypischer Beschulung hat. Dieses Land kann sich daher eine Runde schämen, für die aktuellen Zustände im FamR. Aber wie war das noch, natürlich möchten die Gerichte nicht sofort zur Vollerwerbstätigkeit der Mütter übergehen?!
Liebe Carola,
wunderbar geschrieben! Bei so machen Trennungs-Elter setzt der Verstand leider in jeder Hinsicht aus, da geht es nur noch um Rache und Heimzahlen. Darunter leiden die Kinder – immer! Egal, wie sehr man versucht, sie davor zu bewahren.
Ich muss bald in Vollzeit zurück, aus eben jenen Gründen, die Du genannt hast. Das wird für uns alle sicher nicht schön und ein ständiger Eiertanz zwischen schlechtem Gewissen, mit Kochlöffel in der einen und Bügeleisen in der anderen Hand abends Hausaufgaben kontrollieren und vertrösten auf die Ferien. Aber auch die sind uns nicht zur Erholung vergönnt, sondern die eine Woche “gehört” dem anderen Elter, weil er ja das Recht darauf hat und das notfalls mit Gewalt durchsetzt, die zweite Woche darf ich die Kinder wieder “zusammenflicken” und wir sitzen meistens zu Hause.
Ruhe oder gar Frieden darf man sich nicht wünschen als Mutter, schon gar nciht öffentlich. Man hat auch keine Grundrechte mehr, darfnicht umziehen oder einen anderen Job annehmen, weil das dem anderen Elter nicht gefällt und er einen wieder vor Gericht zieht. Denn er kann sich schön “arm rechnen”, verdient nebenher genug schwarz, um sich ein gemütliches Leben zu finanzieren, zahlt aber nicht einmal den Mindestunterhalt für die Kinder. Doch Kinder kosten Geld. Sie wachsen, gehen zur Schule, haben Hobbies. Dann darf man als Mutter eben keine Hobbies mehr haben.
Ich wünsche allen Mamas (und auch Papas) in ähnlichen Situationen viel Kraft, allen RichterInnen einen ganzen Haufen mehr Empathie und Realitätsbezug, allen Eltern, die sich nicht hauptsächlich um das/die Kind/er kümmern, das Verständnis, dass es nicht um sie, sondern um die Kinder geht!
Empanthie gibt es nicht bei Gericht, wie mir gesagt wurde, da allein die “Objektivität” zählt, selbst wenn es hier um fühlende atmende Wesen/Menschen geht. Das Gesetz hat keine Gefühle, es zählen rein die nachweisbaren Fakten. 🙁
Liebe Stephanie, eigentlich finde ich es ganz gut, dass nur nachweisbare Fakten zählen sollten.
Meine Erfahrung ist die, dass Fakten ignoriert werden und die Behörden eben schon aus dem Bauch heraus entscheiden.
Sie habe zu wenig psychologisches Fachwissen, um Störungen zu erkennen.
Ihr Bauchgefühl richtet sich nach ihren ganz persönlichen Erfahrungen und Einschätzungen, so dass jemand schnell in einer Schublade sitzt, in die er gar nicht hineingehört.
Das ist das wirkliche Problem.