… oder geht es eher um Machterhalt und Einsparung von Unterhalt?
Dr. Katarina Barley hat in Berlin die ersten Ergebnisse einer Befragung von Trennungseltern vorgestellt. Dabei heißt es:
“…wünscht sich über die Hälfte der Trennungseltern (51 %) eine hälftige bzw. annähernd hälftige Aufteilung der Betreuung der Kinder. 15 Prozent der Trennungseltern erziehen bereits gemeinsam.“
Leider werden hier Äpfel mit Birnen verglichen. Die wenigen Väter, die überhaupt Elternzeit nehmen, tun dies auch nur für 2 Monate Die Mütter dagegen nehmen ein ganzes Jahr Elternzeit, reduzieren viele Jahre auf Teilzeit und investieren ihre Arbeitsleistung in die Kindererziehung, Haushalt und Familie.
Von hälftiger Aufteilung ist das in meinen Augen meilenweit entfernt.
Das ELETRN-Magazin veröffentlicht in der aktuellen Ausgabe sogar eine Studie die belegt, dass der Trend eher in Richtung Retraditionalisierung geht:
„Gleichzeitig wächst die Zustimmung zur traditionellen Aufteilung: 2013 wünschten sich nur sechs Prozent aller Eltern, dass der Mann Vollzeit arbeitet und die Frau nicht berufstätig ist. Heute sind es schon 17 Prozent.
Dr. Katarina Barley schreibt weiter in ihrer gestrigen Pressemitteilung „ …wünschen sich vor allem Väter bessere rechtliche Bedingungen für getrennt erziehende Eltern …“.
Hier müssten die Alarmglocken der Verantwortlichen laut läuten. Ohne auch nur ansatzweise die hälftigen Pflichten zu übernehmen, will Mann die rechtlichen Bedingungen optimal geregelt wissen.
Und vor allem will Mann nicht gerne zur Kasse gebeten werden: „Gerade Väter wünschen sich häufig auch, dass ihr Betreuungsanteil im Unterhaltsrecht Berücksichtigung findet.“
Auch hier kann man die Betreuung der Kinder in den ersten Lebensjahren nicht mit der Art von Betreuung vergleichen, die nach der Trennung erforderlich ist, wenn die Kinder meist schon aus dem Gröbsten raus sind und ohnehin nach der Schule überwiegend mit Freunden abhängen.
Kann mal bitte jemand zwischen Wunsch und Wirklichkeit differenzieren?
Oder sollen wirklich diejenigen, die am lautesten schreien mit Rechten ausgestattet werden, die sie als Werkzeug gegen diejenigen verwenden können, die die Kinder in Wirklichkeit betreuen und erziehen?
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